Datenintegration und API-First-Ansatz
Datenintegration und API-First-Ansatz:
Pimcore unterstützt die Integration mit anderen Systemen und Diensten über eine API, was die nahtlose Verbindung mit bestehenden IT-Infrastrukturen ermöglicht.
Systemarchitektur
Die Architektur umfasst eine bidirektionale Integration zwischen SAP ERP und Pimcore, die über eine REST-API realisiert wird. Dies ermöglicht einen nahtlosen Datenaustausch und die Synchronisation von Informationen zwischen den beiden Systemen.
Hauptkomponenten der Architektur
SAP ERP Modul: Enthält verschiedene Module wie MM (Material Management), SD (Sales and Distribution), PP (Production Planning), und FI/CO (Finance and Controlling).
Pimcore: Besteht aus PIM, DAM, CMS und MDM, die für das Management und die Bereitstellung konsistenter Daten und Inhalte verantwortlich sind.
Datenfluss und Integration
Aktuelle Schnittstelle (Stand 06.2025)
Die aktuelle Synchronisation der SAP-Stammdaten mit Pimcore erfolgt über eine direkte RFC-Kommunikation. Dabei wird in Pimcore die SAP NWRFC Library eingesetzt, um über das RFC-Protokoll Daten aus SAP abzurufen.
Die Synchronisierung erfolgt automatisiert in einem starren 5-Minuten-Intervall. Eine Middleware- oder Zwischenschicht existiert nicht – sämtliche Objekte werden zentral über einen RFC Command verarbeitet.
Diese Architektur bringt mehrere Einschränkungen mit sich:
Geringe Flexibilität: Kein objektbasierter Verarbeitungsfluss, alle Daten laufen durch denselben zentralen Prozess.
Fehlende Fehlerbehandlung: Fehlerhafte Objekte werden nicht differenziert behandelt oder nachverarbeitet.
Performanceprobleme in Entwicklungssystemen: Die SAP NWRFC Library zeigt insbesondere in lokalen oder Entwicklungsumgebungen eine stark verlangsamte Performance.
Technische Zukunftssicherheit: Das verwendete RFC-Protokoll wird laut SAP bis 2027 eingestellt und langfristig nicht mehr unterstützt.
Künftige Schnittstelle (ab Q2 2026)
Die neue Schnittstelle führt eine Middleware-Schicht (DataInterface) mit fein steuerbaren Prozess- und Sync-Handlern ein, die eine individuellere, flexiblere und fehlertolerantere Steuerung der ynchronisation zwischen SAP und Pimcore ermöglichen. Fehlerbehandlung, Nachsynchronisation und Reporting sind deutlich verbessert.
Datenflussänderung:
In der neuen Architektur wird die Logik des RFC Commands entkoppelt.
SAP liefert weiterhin Daten an den Event Listener.
Danach erfolgt:
Verteilung der Daten auf zwei Verarbeitungswege:
Manual Sync Handler (z. B. bei manuellen Nachbesserungen)
Process Handler (reguläre automatische Verarbeitung)
Beide Handler speisen anschliessend die jeweiligen Objekte in Pimcore ein.
Statuswerte Änderungen:
In der Status-Tabelle im SAP sieht man eine neue Statusvariante:
Neu hinzu kommt:
E(für "Error")
Bisher gab es nur:
U(Update),P(Processing),S(Success)
Im neuen Modell werden Fehlerfälle differenzierter abgebildet.
Funktionale Erweiterungen:
Variabler Zyklus pro Prozess: Anstelle des starren 5-Minuten-Takts wird die Verarbeitung pro Objekttyp individuell gesteuert.
Manual Sync möglich: Erlaubt gezielte Nachverarbeitung einzelner Objekte.
Reporting: Ermöglicht Monitoring und Reporting der Schnittstellenprozesse.
Skalierbarkeit und Wartbarkeit erhöht: Durch Trennung der Synchronisationslogik.
Datenreplikation Pimcore:
Daten aus SAP (z.B. Produktstammdaten, Bestandsdaten, Preisdaten) werden regelmässig in Pimcore importiert. Der Datentransfer erfolgt zunächst durch einen Initial Load und wird anschließend über einen Event-Mechanismus mit RFC-Aufrufen und Funktionsbausteinen aktualisiert. Änderungen an den SAP-Datenobjekten werden erkannt, in eine Synchronisationstabelle geschrieben, und Pimcore liest diese Tabelle regelmäßig (alle 5 Minuten) aus. Bei erkannten Änderungen liest Pimcore die aktualisierten Daten aus SAP. Die Architektur ist so gestaltet, dass nur ein Minimum an Schnittstellen zwischen Pimcore und SAP erforderlich ist.
Folgende Business Objekte werden aus dem SAP System zu Pimcore repliziert
Produkte (Dokumentinfosätze im ERP), Objekt: PRODUCT
Artikel (Materialstamm im ERP), Objekt: ARTICLE
Rezepturen (Materialstamm im ERP), Objekt: RECIPE
Auftraggeber, Warenempfänger (Geschäftspartner im CRM), Objekt: BPARTNER
Ansprechpartner (Geschäftspartner im CRM), Objekt: BPARTNER
Händler (Geschäftspartner im CRM), Objekt: BPARTNER
Distributor (Geschäftspartner im CRM), Objekt: BPARTNER
Klassen (Klassifizierung im ERP), Objekt: CLASS
Merkmale (Klassifizierung im ERP), Objekt: CHARACTERISTIC
Datenreplikation zu Pimcore manuell anstossen
Für die initiale Datenübertragung wird im SAP das Programm ZPC_INITIAL_LOAD über die Transaktion ZPC_SYNCH_OBJ ausgeführt. Dabei wählt man anhand des Business Objekttyps passende Selektionskriterien, um die zu synchronisierenden Objekte einzuschränken. Mit der Option "abhängige Objekte selektieren" können auch verknüpfte Objekte, wie z.B. Rezepte eines Produkts, mit synchronisiert werden. Wenn die Verarbeitung erfolgreich ist und neue Synchronisationseinträge erstellt wurden, werden diese nach Abschluss als Liste angezeigt. Pimcore startet danach automatisch den Synchronisationsprozess.
Synch Einträge anzeigen
Durch setzen eines "x" unter "Synch Einträge anzeigen" kann der Synch-Status eines Objekts überprüft werden.
U (Änderung offen)
Status der gleich nach Anstossen des Synch-Eintrags gesetzt wird. Das Objekt wird in die Warteschlange gesetzt. Dieser Status sollte innert kürzester Zeit auf Status P wechseln.
P (Sync-Prozess läuft)
Der Synchronisations-Prozess läuft.
S (Synchronisiert)
Die Daten wurden erfolgreich zu Pimcore repliziert
Bleibt der Synch-Status auf U hängen liegt in der Regel ein Problem bei SAP vor
Bleibt der Status auf P hängen liegt in der Regel ein Problem bei Pimcore vor
-> In beiden Fällen soll das Webshop Team kontaktiert werden.
Datenanreicherung in Pimcore:
In Pimcore werden die importierten Daten weiter angereichert und verwaltet. Pimcore ermöglicht die Anreicherung von Produktinformationen, Verwaltung von digitalen Assets (Bilder, Videos, Dokumente), und die zentrale Steuerung von Marketing- und Vertriebskanälen.
Datenexport aus Pimcore:
Angereicherte und validierte Daten können aus Pimcore zurück in SAP exportiert werden oder in andere Systeme und Kanäle (wie eCommerce-Plattformen, Print-Kataloge, Mobile Apps) übertragen werden.
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